Donnerstag, 24. September 2009

Mein Projekt

Robin in Mexico


Es ging dann am Ende doch schneller, als ich und vielleicht auch Ihr gedacht habt.
Ich bin jetzt schon über ein Monat im Land der Kakteen, des Tequilas und der Sombreros.

Ich fange am besten ein bisschen früher an:
Zwei Monate vor meiner Ausreise bekam ich von meiner Organisation(ICYE) einen Ordner zugesand, mit ca. 40 Projekten. Diese reichten von Arbeit mit Kindern, über Projekte für vergewaltigte Frauen, bis hin zur kulturellen Arbeit. Aus denen sollten wir dann 3 auswählen um sie dann in eine Art „Prioritätsrangliste“ mit Begründungsschreiben setzen. Ich wählte 2 Projekte in Mexico-Stadt und eines in Puebla, eine Stadt mit ca 2 millionen Einwohner. Ich fügte noch die Information bei, dass ich sehr gerne in eine große Stadt will.

Ein Monat vor der Abreise dann die große Ernüchterung. Nicht nur das ich kein Wunschprojekt bekommen hatte, es war auch noch ein Projekt, welches 2km außerhalb von „Coita“ liegt welches eine kleine Stadt ca. 50 km von Tuxtla Gutierrez entfernt ist. Ob Tuxtla mit seinen 500000 Einwohnern eine große Stadt ist, kann sich jetzt jeder selber überlegen, wobei er aber nicht vergessen sollte, das Mexico Stadt ca 40 mal so viele Einwohner hat.

Naja, ich musste es nehmen wie es kam(bis jetzt habe ich noch nichts bereut, denn ich hatte wohl eher Glück im Unglück).
Ich erfuhr, dass ich mit einem anderen Deutschen namens Felix im Projekt arbeiten und auch wohnen sollte. Auch das fasste ich mit gemischten Gefühlen auf, nicht weil er unfreundlich ist, sondern einfach weil ich nicht wusste wie es mit einem Deutschen im Projekt werden würde.

-kleiner Zeitsprung-

Am 19.08 angekommen in Mexico. Die erste Woche Sprachkurs in Puebla. Danach ein 3-tägiges Camp mit allen Mexico-Freiwilligen meiner Organisation auf dem „La Malinche“, ein 4500m hoher, ruhender Vulkan.
Und dann endlich nach gefühlten Monaten, ging es dahin, wo ich ab nun ein Jahr leben werde. Über Puebla, nach Tuxtla und von da aus nach Ocozocautla de Espinosa(oder auch Coita) in mein Projekt. Hier bin ich jetzt nun seit ca 3 Wochen.
Wobei man allerdings sagen muss, dass ich an den Wochenenden oft auf Reisen bin, und auch schon 3 Tage Urlaub hatte:D(jaja die Mexicaner)

Zu meinem Staat. Ich lebe in Chiapas, dem südlichsten, flächenmäßig größten und ärmsten Staat Mexicos. Ein Staat der Extreme also wie ihr sehen könnt.
Außerdem wird Chiapas auch der Kultur-Staat genannt. Hier leben die meisten Völker, die ihren Ursprung bei den Mayas haben. Somit gibt es viele interessante Sachen zu sehen.
Neben der unfassbar schönen Natur, gibt es auch einige bedeutende Ruinen.
Hört sich alles sehr prächtig an, doch zurück zum Thema „ärmster Staat“.
Ein kleines Beispiel: Chiapas produziert hauptsächlich durch Wasserenergie über 60 Prozent der gesamten Energies Mexicos. Und trotzdem sind hier über 40 Prozent der Bewohner ohne Strom und die, die welchen haben, müssen mehr Zahlen als man es in anderen Staaten muss. Komsich, wo doch die Energie quasi direkt vor der Haustür produziert wird.



Aber ein bisschen Zeit habe ich ja auch schon im Projekt verbracht:D
Hogar Infantil ist ein Projekt, welches ca. 70 Kinder und Jugendliche von 6 bis 22 beherbergt. Neben einem großen Gelände, besitzt das Hogar neben Ställen mit Hühnern, Schafen und Schweinen auch ein Gemüseacker, einen Sportplatz und eine Kirche. Die Kinder die hier wohnen gehen alle zur Schule, und jeder hat seine eigene Aufgabe hier. Sei es Autos reparieren, Tiere füttern, Rasen mähen, oder einfach nur Putzen. Ihr dürft jetzt selber raten welches Geschlecht in Mexico putzt und welches repariert.
Die Kinder sind entweder ehemalige Straßenkinder, haben keine Eltern mehr, oder sind einfach zu viel Ballast für eine Familie gewesen. Im Hogar erhalten sie alles nötige zum Leben; Essen, Bett und ein soziales Gefüge.

Momentan ist neben Felix noch eine andere Freiwillige da. Anna aus der Schweiz. Sie wohnt natürlich im Mädchenhaus, dass durch eine Brücke abgetrennt wird. Jungs dürfen diesen auf keinen Fall betreten. Als dann letztens ein Schloss in diesem Haus kaputt war, war natürlich der Streit bei den Jungs vorprogrammiert. Wer darf in das unantastbare Mädchenhaus, und das Schloss auswechseln. Aber tagsüber sind sowieso alle auf dem Gelände.

Zu meinen Aufgaben. Das ist etwas schwerer. Momentan habe ich nämlich noch keine eingegrenzten Aufgaben. Also trotz der anfänglichen Ansage meines Koordinators Rafael(er wohnt in Tuxtla und ist freiwilliger Mitarbeiter bei ICYE- Mexico) dass ich wohl an die 9 Stunden arbeiten müsste ist es nicht wirklich so. Also ich kann dem entgegensetzten, dass ich 24 Stunden arbeite. Also ich meine ich wohne ja hier. Und bin an sich in der Woche immer hier. Also spiele mit den kleinen, arbeite im Garten, spiele Schach oder Fussball, gebe Englischstunden usw. Die Frage ist jetzt natürlich: Ist das Arbeit?
Also ich kann es eigentlich beim besten Willen nicht Arbeit nennen. Und nach der Definition hätte ich dan 2-3 Arbeitsstunden am Tag. Also die Englischstunden. Die sind nämlich obligatorisch für die Kinder. Also ich werde wohl in Zukunft neben einem Schach-Lehrgang, auch ein oder zwei Drachenbaukurse anbieten und ich und Felix hatten die Idee, dass wir einmal die Woche eine Holzwerkeinheit machen. Also irgendwas aus Holz fabrizieren.
Später wenn unsere Spanisch Kentnisse besser sind, haben wir vor etwas wie Erdkunde-oder Kulturstunden zu geben, indem immer Teamweise Länder/Kulturen vorgestellt werden.

Nungut. Mir schwirren noch tausende Ideen im Kopf herum. Aber alle sind meistens auch mit Spansich verbunden....also braucht noch ein bisschen. Owohl ich mittlerweile schon recht gut unterhalten kann, solange mein Gesprächspartner nicht grade so spricht, wie ich Deutsch spreche. Denn das tuen in Chiapas im Hogar Infantil die meisten!

Das wars erst mal fürs erste von mir. Für Landkarten interessierte. Ich auf meiner 5-tägigen Tour in Puerto Escondido, Puerto Angel, Mazunte und Zipolite. Letztes Wochenende in San Cristobal de las Casas. Eine sehr schöne Stadt, voll mit Architektur aus der Kolonialzeit.

Tschüss

1 Kommentar:

  1. Hi ROBIN,

    schoener Bericht. Ich denke du wirst noch viele spannende Erlebnisse und Erfahrugen machen.
    Versuche doch mal Bilder einzustellen. Ich denke deinen Leser wird besonders das Hogar Infantil interessieren.
    Aber besonders bin ich schon ganz gespannt wenn du deinen ersten Drachen gebaut hast :-)) PAPA

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