Samstag, 30. Januar 2010

Urlaubsreiserei


Dafuer arbeitet man doch. Fuern Urlaub. Naja kann bei mir nicht wirklich sagen, da man ja bei Urlaub ja vor allem Reiseerfahrungen sammeln will. Und das kann ich wegen meiner tollen Umgebung eigentlich jedes Wochenende.

Seis drum.

Auf jeden Fall hatte ich ab dem 20.12 Ferien und beschloss diese mit dem lieben Manni und der lieben Mammi zu verbringen.

Ich werde jetzt nicht jeden einzelnen Ferientag auseinandernehmen, sondern eher ein bisschen meine Route und Besonderheiten erklaern.
Unsere Starter-Base war in Tuxtla Gutierrez, also quasi da wo ich wohne.
M&M sind dann schon am Samstag morgen gefahren. Ich bin den Tag ueber noch geblieben, weil bei uns abends die Weihnachtsfeier anlag, wo fiele Kinder etwas aufgefuehrt haben.
Noch in der Nacht sind Felix und ich dann aufgebrochen. Felix musste erstmal zu seiner Freundin nach Puebla, um sie gesund zu pflegen und ist dann spaeter an die Pazifikkueste gefahren.
Mich zog es in die andere Richtung.
Am Sonntag morgen um 7 kam ich in Palenque an. Die Stadt ein Moloch, die Umgebung ein Traum. Nachdem ich mein vergessenes Handy aus dem Bus gerettet hatte, bin ich dann ins Hotel gegangen wo M&M schon warteten. Sie waren total besorgt, der Grund: sie hatten auf der Fahrt von Tuxtla nach Palenque einen Busunfall. Naja aber wir sind dann ja doch alle unbeschadet angekommen.
Am gleichen Tag noch haben wir die Wasserfaelle von "Agua-Azul" und "Misol-Ha" besucht.
Abends gab es eine WARME Dusche. Und spaeter noch ein Steak. Boah, Weihnachtsstimmung kam auf kann ich euch da sagen:D
Am naechsten Tag stand die eignetliche Attraktion auf dem Zettel, die Ruinen von Palenque.
Ein mystischer Ort! Pyramiden und Gebaeude mitten im Regenwald. Um dort hin zu gelangen sind wir erstmal eine halbe Stunde durch den Regenwald gefahren, aber es hat sich gelohnt.
Palenque war neben Chichen Itza in der naeheren Auswahl fuer die Auswahl der Moderne.
Warum Chichen Itza gewonnen hat kann ich mir nach Besichtigung beider Staetten nicht erklaeren. Palenque ist irgendwie unergruendlich. Mein streift auf dem Gelaende umher, ploetlich geht man 10 Minuten durch den Wald mit Fluessen und Wasserfaellen um dann ploetzlich wieder auf eine riesige Lichtung zu treffen, wo der naechste Tempel steht.

Es ist unfassbar einfach in sich zu versinken und sich vorzustellen wie Leute vor Jahunderten diesen Ort erschaffen haben hier geopfert und gebetet haben.

Genug des Rumgeschwafelns. Wir haben uns noch schnell die Tickets fuer den Bus nach Merida geholt, und dann den Tag in der Stadt verbracht.

Am naechsten morgen bin ich dann quasi in Merida aufgewacht. Sie wird die „weisse Stadt“ genannt. Merida ist als einzige Stadt fuer die Gewinnung und Vertreibung des „Sysal“ bekannt. Sysal sind die aeusserst robusten fasern des Algarve Kaktus.

Deswegen war Merida immer eine sehr reiche und saubere Stadt, in denen Haeuser oft in weiss gebaut wurden. Der Reichtum hielt die Spanier, die Merida als ihre Kolonialhauptstadt gebraucht hatten, aber nicht davon ab die indigene Bevoelkerung zu unterdruecken und auszubeuten. Ich habe Merida sehr gemocht. Von dort aus haben wir mit dem Auto 3 Tagesausfluege gemacht. Zu 2 verschiedenen Straenden, einer davon mit rosa Flamingos. Dann zu einer anderen Ruinenanlage, meine zweitliebste. Und einen Nachmittag haben wir einen Abstecher zu einem Hoehlenkomplex gemacht. Es gab dort 3 verschiedene Touren: Tourist, Advanced und Extreme. Ich, mit meinen leicht klaustrophobischen Gewohnheiten habe mich dann fuer die 1,5 stuendige tourist Variante entschieden. Es war mal wieder wie so vielen sehr interessant. In vollkommener Dunkelheit (natuerlich mit Kopfleuchen) Kristallbildungen beobachten, und alte Maya Gegenstaende betrachten. Das Highlight war das Ende der Tour. Wir hatten das Glueck genau zum Sonnenuntergang die Hoehle verlassen haben. Denn genau zu diesem Zeitpunkt verlassen alle Fledermaeuse die Hoehle um auf die Jagd zu gehen. Es waren 10 tausende.

Am naechsten morgen sind wir dann mit dem Auto Richtung Cancun aufgebrochen. Mit Zwischenstopp Chichen Itza natuerlich. Der erste Teil der Reise war recht einfach. Chichen Itza hat sich zwar gelohnt, aber mit Uxmal und Palenque konnte es nicht im geringsten mithalten. Frachtschiffweise wurden die Amis von Cancun aus zum neuen Weltwunder gekarrt. Der Weg nach Cancun gestaltete sich wegen der mexicanischen Verkehrsschilder(nein es war auf keinen Fall unsere Schuld) etwas schwieriger. Aber gegen 8 Uhr abends erreichten wir dann den kleinen Hafen „Punta Sam“ ausserhalb von Cancun, um dort mit der Autofaehre auf die Isla Mujeres ueberzusetzen. Dort haben wir dann so ca 5 Tage verbracht.

Groessenteils haben wir einfach am wunderschoenen Strand entspannt, und Abends irgendwo in einem karibischen Restaurant gegessen und Cocktails gesueffelt. Ich habe dort auch meinen Tauchschein gemacht.

Am 30.12 hab ich dann die beiden alleien zurueck gelassen, um mich auf Sylvester mit Elias(ein anderer freiwilliger aus Chiapas) in Playa del Carmen vorzubereiten. Dazu brauch man glaube ich nicht viel sagen. Playa ist zwar kleiner als Cancun, aber ich weiss nicht ob man das Wort klein Ueberhaupt im Zusammenhang mit diesen Orten erwaehnen sollte. Die Hauptprommenade hat 3 Haagen Dazs, 2 Burger Kings und etliche andere europaische und amerikanische Ketten. Der Strand war betimmt mal schoen, und er waere es auch immer noch, wenn es nicht sooooooo voll waere. Sylvester und Neujahr war zwar eine krasse Feier, aber man hat definitiv mehr Menschen als Sand gesehen. Und der Strand ist nicht klein.

Trotz allem war es auch mal witzig und interessant sowas zu sehn. Am 2ten Januar habe ich zufaelligerweise zwei Daenen wieder getroffen, die ich auf Isla Mujeres kennen gelernt habe. Da wir das gleiche Ziel hatten sind wir zusammen nach „Tulum“ weiter gereist.

Eigentlich war der Plan, sich eine Huette am Strand zu nehmen, leider waren alle belegt. Joar was tun.....wir haben uns dann einfach ne Haengematte geliehen, sie zwischen 2 Baeumen am Strand aufgespannt und dort geschlafen. Die beiden haben es nur eine Nacht ausgehalten und sind dann geflohen:D Vorher haben sie noch mit mir die Ruinen von Tulum angesehn.

Naja rein architekturisch hatten sie nicht viel zu bieten, da sie aus der klassischen Maya Epoche kommen und damit neuer sind. Aber die Lage direkt am karibischen Meer ist natuerlich unvergleichlich....foto

Ich habe beschlossen noch 2 weitere Naechte da zu bleiben und es hat sich dann auch sehr schnell eine kleine Haengematten-Community mit verschiedensten Leuten zusammengefunden. 2 Waliser, ein Deutscher, 2 Kanadier und ein Ami. Alle aeusserst sehr interessant. Ob ex-Knastis, ehemalige Drogenabhaengige oder Weltumreisende.....alle hatten ihr kleines eigenes Geschichtlein zu erzaehlen. Natuerlich auch ich. Der Tag war meisten gepraegt vom Aufstehen mit dem Sonnenaufgang, relaxen, lesen und schreiben in der Haengematte, und abends quatschen. Am letzten Tag hab ich noch einen Abstecher zu den Coba Ruinen gemacht, die aber nicht weiter erwaehnenswert waren, auch wenn sie die einzigen Ruinen waren die mal besteigen durfte.

Und da endet meine Reise auch schon. Von Playa del Carmen aus ging es mit dem Bus 18 Stunden zurueck nach Tuxtla und im Anschluss ins geliebte Coita.

Das waren die 16 Ferientage.

Wenn jemand Fragen zu einzelnen Orten oder so hat, fragt mich gerne. Ich rede oder schreibe euch gerne dicht.

Robin

Arbeit

Und wieder sind die Monate ins Lande gegangen, ohne dass ich

meiner Blog-Buerde gerecht geworden bin....
Nun ja ich hatte ja noch einen Bericht zur Arbeit versprochen.

Das ist nicht so einfach da zustellen, aber ich verusch es einfach mal so gut wie moeglich.

Also der Hauptteil sind wohl die Englischklassen.
Ich gebe so ca. 4 Stunden am Tag Englisch. Eine Stunde Vormittag fuer die Universitaetsleute, und 3 Stunden am Nachmittag. Da ich ja schon ausserordentlich talentiert, aber nicht ausgebildet fuer das Lehren von Sprachen bin, kann die Stundenvorbereitung sich schon manchmal als eher schwierig und langwierig erweisen. Erschweren hinzu kommt, dass Englisch leider nicht grade der Lebensmittelpunkt meiner Zoeglinge ist. Also die Maedels tun ihr bestes, aber grade die Jungs sind oft sehr unmotiviert. Ich kann ihnen das auch garnicht so richtig veruebelng, wenn ich ihren Tagesablauf sehe. Stehen so gegen 6 auf, um dann irgendwann zur Schule zu trotten. Um 2 ist Rueckkehr mit anschliessendem Mahl bis 3. Von 3 bis 4 wird gearbeitet(Rasenmaehen, sinnlosen Bearbeiten von Gruenflaechen mit einer 40 cm langen Machete, oder Klempnersachen) Von 4 bis halb 5 ist Zeit um die Schuluniform zu Waschen. Halb 5 bis halb 6 Hausaufgabenzeit. Joa, und um 6 kommt dann der liebe Robin. Also ich verstehen da ein bisschen, dass oft so ein bisschen die Luft draussen ist. Wird natuerlich nervig fuer mich, wenn sie nicht kommen, oder sich eben nur auf den Tisch legen. Also bin ich besonders als guter Lehrer gefragt. Spiele und "Dynamicas" sind sehr gefragt. Nur man kann auch nur dann spielen, wenn wenigstens die Vokabeln gelernt werden. Und das ist nicht immer der Fall. Um es auf den Punkt zu bringen ich habe schon ganz schoen mit den ungs zu kaempfen. Grade weil ich mir meine gute Position die ich ausserhalb der Klasse im sozialen Gefuege habe nicht verspielen will.
Der Balanceakt Lehrer = Freund.
Das etwas erheiternde ist immer, das meine Klassen ja so langweilig seien. Ein Teil der Jungs hat jetzt Unterricht bei einer neuen Freiwilligen, und ratet mal wer jetzt der beste Lehrer der Welt ist. Richtig ; ICH. Alle wollen unbedingt zurueck in meine Klassen, weil da ja anscheind doch versucht wurde, die nuechterne Theorie ein bisschen Spannend und Abwechselungsreich zu gestalten. Es ist auch schwer Jungs zu motivieren, die mir glaubhaft versichern, dass sie spaeter Sportlehrer werden wollen, oder eine militaerische Laufbahn geplant haben. Es ist warscheinlich, dass sie da eher kein Englisch brauchen.
Bei den Maedels laeuft es da schon ein bisschen anders, die Meisten sind echt ziemlich motiviert und auch echt gut.
Neben Englisch gibts natuerlich aber noch mehr. Ich mache seit ein paar Wochen eine Stunde "sobre el mundo"...aber frei uebersetzt "ueber die Welt". Ich meine die Kinder im Heim sind ja nicht duemmer, nur weil sie ausm Heim kommen, oder so, sie sind auch in vielen Faecher wie Mathe oder Informatik echt gut. Aber ueber die Welt wissen sie nicht. Sei es Politik, Geographie, Konflikte und Unruhen... Ich hab mir zur Aufgabe gemacht da ein bisschen was zu drehen. Also habe ich die Stunde installiert , natuerlich auf Englisch! Momentan sind wir bei "Religionen der Welt".
Mittwoch ist immer Fussballtraining des Heimteams, indem ich uebrigens auch erfolgreiches Mitglied bin. Freitag gebe ich eine bis 2 Stunden Schachttraining, was grade von den Jungs richtig gut angenommen wird. Also auch nicht nur das uebliche rumgedaddel, die wollen auch wirklich was lernen. Auch den Magic Cube koennen einige mittlerweile loesen:D

Montags mache ich mit den Maedels einen Kochnachmittag. Also ueberwiegend Europaische Kueche(Spaghettig Bolognese, Kaiserschmarren....)
Was dabei auffaellt ist, dass schonmal grundsaetzlich nichts gemocht wird, was nicht ausreichend Zucker hat:D

Eine meiner Lieblingsbeschaeftigung ist der suessen gefuehlt 100 jaehrigen Koechin zu helfen. Sie geht mir ungefahr bis an die Knie:D Und ist superwitzig!

Undn natuerlich wird noch irre viel im Garten gearbeitet. Mittlerweile hab ich es auch echt schon ganz gut drauf mit ner Machete den Rasen zu maehen. Und auch vieles Handwerkliches lerne ich hier, wie zum Beispiel Loeten.

Neben meiner Arbeit sind dann natuerlich auch noch Sachen wie Zimmer putzen, Kleidung waschen(natuerlich per Hand) und ich versuche auch meien eigene Koerperhygiene aufrecht zu erhalten. Das ist manchmal bei den kalten Duschen echt die groesste Herrausforderung.

Plaene fuer die Zukunft sind vor allem: Football, Baseball oder Basketballklassen einzufuehren,
und Tagesausfluege zu planen. Es gibt naehmlich in der Umgebung echt viele schone Sachen. Also zu so nem Wassrfall oder auf dem Berg ein Picknick.

Eins meiner groessten Ziele wird es wohl sein, mit den Kids Schwimmen zu gehen. Doch ich befuerchte das es auf Grund der logistischen sowie finanziellen Schwierigkeiten sich problemhaft gestalten koennte.

Ach ja, waehrend der Osterferien habe ich nicht frei, da ich meine ja nach vorne verschoben habe. In der Zeit moechte ich das Bad der Jungs renovieren, dass echt total heruntergekommen ist. Mal gucken wie das wird.

Das wars dann erstmal von meiner Seite, wenn ihr den Eindruck habt das ich zu wenig arbeite, tretet mir bitte in den A****

Robinho